Gitarrenunterricht
Komposition
Musikproduktion


Werner Kuschmierz

Wie finde ich einen geeigneten Gitarrenlehrer?
Teil 2


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Unabhängig von allen voran gestellten Überlegungen kann man nach einer groben Auswahl bei mehreren Gitarrenlehrern Probestunden nehmen. Zum einen kann man sich von den Lehrern einen Eindruck machen und sie vergleichen, zum anderen erfährt man bei jedem Gitarrenlehrer auch etwas über Gitarrenunterricht im Allgemeinen.
Man wird dadurch kompetenter und es ist leichter herauszufinden, was man selber vom Gitarrenunterricht möchte.

Ein solcher Lehrervergleich kostet etwas Zeit, aber es lohnt sich. Schließlich verbringt man einige Zeit miteinander und man möchte Geld sowie Zeit gut angelegt wissen.

spielender Gitarrist

Wenn man einen Lehrer in die engere Wahl gezogen hat, sollte man erst eine "Probezeit" vereinbaren. Dies ist in der Regel nur bei privatem Gitarrenunterricht möglich.
Musikschulen geben zwar auch die Möglichkeit auf den zukünftigen Lehrer einen Blick werfen zu können, aber meist nur in einer Art Vorstellungsgespräch.

Gitarrenunterricht zur Probe machen Musikschulen meines Wissens nach nicht. Wenn Freunde Gitarrenstunden nehmen, kann man diese und deren Gitarrenlehrer frage ob man sich mal eine Stunde anschauen kann. Die ist eine hervorragende Möglichkeit eine Vorstellung davon zu gewinnen, wie Gitarrenunterricht läuft.

Für günstig halte ich es, zwischen vier bis acht Probestunden zu nehmen. Das müsste ausreichen um ein Gefühl für den Gitarrenunterricht und den Lehrer zu bekommen. Wird der Gitarrenunterricht stundenweise oder in Paketen zu mehreren Unterrichtsstunden bezahlt, also ohne Vertragsbindung, dann ist es ja sowieso einfach zu wechseln beziehungsweise mit dem Gitarrenunterricht wieder aufzuhören.

Bei dem ersten Treffen kommt für gewöhnlich noch kein Gitarrenunterricht zustande. Ein Stunde ist schnell vorbei und es werden erst einmal die grundlegenden Dinge geklärt und man lernt sich ein wenig kennen. Richtiger Gitarrenunterricht beginnt meist erst in der zweiten Gitarrenstunde die man dann auch bezahlen muss.

Bei privaten Gitarrenlehrern, die sich am Markt halten, kann man davon ausgehen, dass sie gewisse Qualitäten haben. Keiner würde sonst bei ihnen Unterricht nehmen. Die Lehrer an der Musikschule werden aus ihre fachliche Qualifikation geprüft, aber nicht unbedingt auf ihre Motivation. Ein Musikschullehrer braucht sich nicht auf dem freien Markt behaupten.

Auch die Zeitspanne in der ein Lehrer schon Gitarrenunterricht gibt ist aufschlussreich. Je länger jemand unterrichtet desto mehr Erfahrung dürfte er auch haben. Junge Lehrer sind manchmal billiger, aber es ist auch gut möglich, dass man dort so eine Art Versuchskaninchen ist.

Ein guter Lehrer hat zwar ein Konzept, aber er sollte auch flexibel auf den Schüler eingehen können. Wenn der Gitarrenlehrer in der Probestunde nur sein Konzept anpreist, ohne sich bei dem Gitarrenschüler vorher ausführlich nach dem Stand der Dinge erkundigt zu haben, ist das eher kein gutes Zeichen.

Während des Gitarrenunterrichts wird der Lehrer naturgemäß Kritik üben. Man wird natürlich nicht gerne mit seinen Fehlern konfrontiert, aber man sollte trotzdem ein gutes Gefühl dabei haben.

Der Gitarrenlehrer sollte aber vor allem in der Lage sein, die Stärken des Schülers hervorzuheben. Gerade wenn mal Frust angesagt ist, sollte der Lehrer ihm glaubhaft vermitteln können, wo sich der Schüler verbessern kann und auch was er schon alles erreicht hat bzw. welche Potentiale bei dem Schüler sichtbar werden.

Ein Lehrer der nicht an seine Schüler glaubt, ist der falsche Lehrer!

Auf Sympathie sollte man unbedingt achten. Wenn bei Gitarrenlehrer und Schüler die Chemie nicht stimmt haben beide nicht viel davon. Freundlichkeit und ein wenig Humor können auch nicht schaden.

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